Informationsveranstaltung: "Mein Kraftwerk auf dem Dach!"

„Meine Damen & Herren, ich bin überwältig: 240 Anmeldungen erreichten uns. Ich freue mich sehr über das Interesse der Oelixdorfer Bürger:innen an unserem Thema Photovoltaik auf Hausdächern.“

Mit diesen Worten eröffnete Thorsten Wilhelm (Fraktionssprecher der FDP Oelixdorf) die Informationsveranstaltung „Mein Kraftwerk auf dem Dach“ im Landgasthof Unter den Linden in Oelixdorf. Los ging es mit 15 Minuten Verspätung - jene war dem überwältigenden Andrang geschuldet. 

„Als ich Ende 2021 mit der Vorbereitung der Veranstaltung begann - die Idee dazu kam übrigens von meiner Partnerin Johanna Möller -,ging ich von 10-15 Anmeldungen aus. Frau Russ von der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein gab mir zugleich zu bedenken, dass ich bei unter 5 Teilnehmer:innen die Kosten für den Referenten zahlen muss. Kommen mehr, so teilte sie mir mit, dann übernimmt die Verbraucherzentrale das Referentenhonorar.“.

Dass es nun 240 Anmeldungen wurden, das überraschte nun wirklich alle. Leider konnten „nur“ 150 Personen am 29.03.2022 teilnehmen: Der Saal im Landgasthof „Unter den Linden“ ließ nicht mehr Teilnehmer:innen zu.  

Nach seiner kurzen Begrüßung präsentierte Thorsten Wilhelm beeindruckende Studiendaten. Er zeigte zum einen auf, dass es im Norden Deutschlands, vor allem in Schleswig-Holstein, noch viel Potential für PV-Anlagen auf Hausdächern gibt. Im Vergleich zu den Bundesländern Baden-Württemberg und Bayern sind in Schleswig-Holstein noch relativ wenige PV-Anlagen auf Hausdächern installiert. Und das obwohl zahlreiche Dächer dafür geeignet sind.

Zum anderen verwies Thorsten Wilhelm auf Studiendaten zur Entwicklung der Sonnenstunden im Kreis Steinburg: Im Zeitraum 2015 - 2021 gab es lediglich 2 Jahre, in denen die Sonnenstunden im Vergleich zum Mittelwert der letzten 30 Jahren niedriger ausfielen. In den meisten Jahren lagen die Sonnenstunden deutlich über dem Mittelwert der letzten 30 Jahre, zum Teil bis zu 150% (Quelle: Daten von Wetter Kontor). 

Das zeigt: Es ist möglich im Norden (noch) mehr regenerative Energie durch PV Anlagen auf Hausdächern zu erzeugen.

Für Thorsten Wilhelm, Sprecher der FDP Oelixdorf, ist es dazu nötig die Prozesse zur Anmeldung von PV-Anlagen zu vereinfachen. Auch die Abrechnung der erzeugten Energie muss „entbürokratisiert“ werden. Und schließlich sollte es keine Pflicht zur Installation von PV-Anlagen auf Hausdächern oder in privaten Grundstücken geben. Die Bürger:innen sollen darüber frei entscheiden können, bestenfalls und unbedingt gut informiert.

Mit dieser Aussage leitete Thorsten Wilhelm über zum Referenten: Jan Asbahr. Jan Asbahr ist geprüfter Energieberater. Als studierter Wirtschaftsingenieur der Elektrotechnik ist er seit 2018 im Auftrag und gefördert von der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein als Referent tätig. Seine Mission ist es aufzuklären, Bürger:innen zu informieren und sie beratend zu begleiten „die richten Entscheidungen richtig gut umzusetzen“. 

In seinem gehaltvollen Vortrag ging Jan Asbahr auf die Komponenten einer PV-Anlage ausführlich ein. Er verdeutlichte die nötigen Voraussetzungen zur Stromerzeugung durch „ein eigenes Kraftwerk auf dem Dach“: Dachausrichtung, Dachkonstruktion, Sonnenstunden und eigener Verbrauch im Tagesverlauf - zu all diesen Themen erhielten die Teilnehmer:innen spannende, aktuelle und anschaulich vermittelte Informationen. 

Mit Beispielrechnungen, der steuerlichen Behandlung beim Betrieb einer PV-Anlage und Fördermöglichkeiten endetet Jan Asbahr seinen Informationsvortrag.

Dem Vortrag schloss sich eine ausführliche Fragestunde an: mehr als 30 Fragen wurden gestellt. Sie alle konnten von Jan Asbahr, die ein oder andere mit Unterstützung von „teilgebenden“ Zuhörer:innen, beantwortet werden.

Gegen 19:45 Uhr endete die Veranstaltung. Zwischendrin und natürlich am Ende erhaltener Applaus zeigten dem Veranstalter und Referenten, dass sie eine rundum gelungene Informationsveranstaltung zum Thema „Mein Kraftwerk auf dem Dach“ boten. 

Und viele baten dann auch: „Mensch, macht das doch noch mal; das war super!“ - das Lob nehmen wir gerne mit, und planen schon die nächste Veranstaltung.